Die Sportfreunde Siegen und die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Südwestfalen (ACK) freuen sich, dank des erneuten Erfolgs des nunmehr sechsten Weihnachtssingens drei regional verankerte Institutionen mit vierstelligen Beträgen unterstützen zu können.

Zwischen 1200 und 1300 Personen hatten sich Ende letzten Jahres auf der Tribüne des Siegener Leimbachstadions eingefunden, um gemeinsam – neben der Vereinshymne – eine breit gefächerte Auswahl an Weihnachtsliedern zu singen. „Wir hatten ein sehr abwechslungsreiches Programm“, schaut der erste Vorsitzende des Vereins, Roland Schöler, auf das Event zurück. „Für die nächste Ausgabe möchten wir den Pool an Liedern noch einmal ein wenig verbreitern und den Anteil an Redebeiträgen etwas herabsetzen.“ Wie bei einem klassischen Fußballspiel wurde für 2×45 Minuten gesungen, zwischendurch gab es eine Verschnaufpause zum Aufwärmen und Stärken. Im Fokus stand dabei das Familienerlebnis.

Eine Veranstaltung, die eint

„Neben den vielen Besuchern, haben wir im Verein Menschen aus über zwanzig Nationen und alle davon sind bei diesem Event beisammen. Das ist großartig“, hebt Schöler hervor, „diese Veranstaltung eint, gebettet in eine tolle Atmosphäre, verschiedene Glaubensströme.“ Günther Albrecht, ev. Pastor in Eiserfeld und einer der Mitinitiatoren dieses Projekts, pflichtet dem bei: „Die aus dieser Veranstaltung erstandenen Erlöse, möchten wir an all jene Menschen weitergeben, die sich in Not befinden.“ In diesem Jahr sind das mit dem Förderverein der Diakonie Wohnungslosenhilfe, dem Kinderhospiz Balthasar sowie der Beratungsstelle für Mädchen in Not drei heimische Anlaufstellen und Institutionen, die sich jeweils über einen Betrag von 1.300,00€ freuen dürfen.

Das regionale Miteinander und Füreinander ist dabei auch für Thomas Mehrer, Geschäftsführung der Siegener Versorgungsbetriebe, welchen Schöler und Albrecht noch einmal einen gesonderten Dank für ihr zusätzliches finanzielles Engagement aussprechen, ein Kernelement. „Für uns stand völlig außer Frage, dass wir dieses tolle Projekt mit unterstützen möchten. Es geht um die Stärkung gesellschaftlichen Zusammenhalts, der heute wichtiger ist denn je. Auch in den kommenden Jahren möchten wir dabei helfen, dieses Event weiterzuentwickeln und noch größer werden zu lassen.“ – So konnten durch Eintrittsgelder, Spenden und die Unterstützung der SVB und vieler weiterer Sponsoren ein Überschuss erwirtschaftet werden, der an die drei Organisationen weitergegeben wurde.

Weihnachten beginnt im Sommer

Ganz herzlich bedankt sich darüber hinaus Roland Penz, Leiter des Jugend- und Kinderhospiz Balthasar in Olpe: „Wir sind sehr froh um die Existenz solcher Institutionen. Ich weiß, wie viel Arbeit es bedeutet, ein solches Event aufzuziehen und auszurichten. Bei unserer täglichen Arbeit, bei der wir ganze Familien begleiten, sind wir auf Spenden angewiesen und freuen uns sehr, in diesem Jahr mit einer Spende bedacht worden zu sein.“

Dass ein Unterfangen wie das Weihnachtssingen nicht mal eben an einem Wochenende skizziert werden kann, erläutert Günther Albrecht: „Die ersten Planungen beginnen bereits im Juni, da kommt das ganze Organisationsteam das erste Mal zusammen und beginnt mit den Planungen für die Veranstaltung.“ So dauert es etwa ein gutes halbes Jahr von der ersten groben Skizze bis zur gut gefüllten Tribüne, den gefüllten Mägen, der funktionierenden Technik, dem weihnachtlich geschmückten Stadion. „Alles das wird durch ehrenamtliche Hilfe möglich gemacht, für die wir uns an dieser Stelle ebenfalls ausdrücklich bei allen Beteiligten bedanken möchten“, fährt Schöler fort.

Projekt gegen sexualisierte Gewalt

Gleichermaßen verwies er auf ein Projekt des Landessportbundes gegen sexualisierte Gewalt, welchem sich die Sportfreunde als erster Fußballverein der Region seit einigen Monaten stellt. Ein weiters zentrales Element ist seit drei Jahren dabei eine eigens eingerichtete Hotline für Spieler und Personal jeden Alters, das von Pastor Albrecht betreut wird. Das ist ein Sorgentelefon für alle Vereinsangehörige.

So verwundert es nicht, dass die Beratungsstelle für Mädchen in Not mit einer Spende bedacht wird. Melissa Thor, Sozialarbeiterin und stellv. Leiterin der Beratungsstelle, macht dabei deutlich, wo der Schuh drückt: „Allein im letzten Jahr haben wir 141 Fälle mit zwei Personen betreut.“ Die Beratungsstelle, die sich an Mädchen und junge Frauen richtet, die bis zu ihrem 27. Lebensjahr sexualisierte Gewalt erfahren oder erfahren haben, konnte eine zusätzliche halbe Stelle generieren, „aber auch wir sind auf Spenden angewiesen, um diese Stelle finanzieren zu können. Deshalb möchten wir uns ganz herzlich für diese Spende bedanken.“

Weihnachtssingen mit fixem Termin

Ausrichter und Unterstützer des Weihnachtssingens sind voller Zuversicht, dass sich das Event auch in den kommenden Jahren großer Beliebtheit erfreuen wird und in dessen direkter Folge weiterhin Anlaufstellen und Institutionen finanziell unterstützt werden können. Das siebte Weihnachtssingen wird am 14.12.24 stattfinden, so viel konnte die Organisation bereits verkünden. Das Weihnachtsingen wird so zum festen Termin im Siegerländer Kulturkalender.